‚Not provided‘ Keywords in Google Analytics sichtbar machen

Online-Marketer verzweifeln zunehmend: Google Analytics gibt immer mehr Keywords der organischen Suche als ’not provided‘ aus. Doch es gibt ein Trick, die verlorenen Keywords noch zumindest teilweise sichtbar zu machen. Mittelfristig muss jedoch ein Umdenken im Online-Marketing statt finden, denn die Bedeutung der Keywords geht zurück. Das hat vor allem mit der Marktstrategie von Google zu tun. 

Google Analytics 'not provided'

Keywordanalyse mit Google Analytics wird schwieriger

Seit einiger Zeit ist Google Analytics ziemlich knauserig mit Keyword-Reports der organischen Suche. Ein großer Teil der Keywords, mit denen Besucher unsere Webseite über die Google-Suche gefunden haben, werden als ’not provided‘ ausgegeben. Der Trend hat sich auch bei uns in den letzten Monaten abgezeichnet und betrifft inzwischen ca. 75% unserer organischen Besuche. Aus Sicht des Online-Marketings ist das natürlich ein kleiner SuperGAU, denn diese Statistik ist eine der validesten, um den Erfolg von Onpage-SEO-Maßnahmen zu bewerten.

Doch warum will mir Google nicht mehr sagen, wonach unsere Besucher gesucht haben? Die Antwort ist recht einfach: Sobald ein sich Benutzer für irgend einen Google-Dienst – egal ob Gmail, Google+ oder Youtube – angemeldet hat, werden seine Suchanfragen verschlüsselt verschickt. Das Keyword, mit dem ein angemeldeter Google-Nutzer über die Suche auf meiner Webseite landet, wird dann von Analytics als ’not provided‘ erfasst.

Keywords verlieren an Bedeutung

Diese Entwicklung deutet darauf hin, das Keywords im SEO-Bereich weiter an Wert verlieren. Bereits seit Jahren spielen die guten, alten Meta-Keywords so gut wie keine Rolle mehr bei der Suchmaschinenoptimierung. Doch auch die Bedeutung der Content-Keywords geht zurück. Google hat mit dem letzten Update des Suchalgorithmus klar gemacht, wohin der Weg führt: Suchanfragen sollen inhaltlich erfasst, Zusammenhänge hergestellt, Verbindungen analysiert werden. Google will verstehen. Damit ebnet der Konzern zweifelsohne den Weg in die Zukunft, denn die liegt in Smartphones und ihrer Sprachsteuerung.

‚Not provided‘ Keywords in Google Analytics sichtbar machen

Trotz dieser Entwicklung macht es wenig Sinn, von heute auf morgen drauf zu verzichten, Keywords auszuwerten. Deshalb gibt es auch einen Trick, um ’not provided‘ Keywords zumindest indirekt in Google Analytics sichtbar zu machen. Wenn Google nämlich schon nicht das Keyword anzeigt, so lässt sich zumindest die Landing-Page sichtbar machen:

  • Öffnen Sie Ihr Google Analytics Konto und wählen Sie eine Webseite aus
  • Klicken Sie auf den Reiter Verwalten und dann im Menü auf Filter
  • Erstellen Sie einen neuen Filter vom Filtertyp Benutzerdefinierter Filter
  • Wählen Sie als Einstellung Erweitert
  •  Setzen Sie in der Zeile Feld A -> A extrahieren das im Dropdown-Menü den Wert Kampagnenbegriff und geben Sie im Freifeld (.not provided.) ein
  • In der Zeile Feld B ->B extrahieren setzen Sie im Dropdown-Menü den Wert Anforderungs-URl, im Freifeld geben Sie (.*) ein
  • Zuletzt setzen Sie in der Zeile Ausgabe in ->Konstruktor das im Dropdown-Menü den Wert Kampagnenbegriff und im Freifeld np-$B1
  • Setzen Sie Feld A erforderlich, Feld B erforderlich und Ausgabefeld überschreiben auf Ja, Groß-/Kleinschreibung beachten auf Nein
  • Die Einstellung sollte nun so aussehen, wie im Screenshot:

Google Analytics 'not provided'
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Nun werden in der Statistik unter Akquisition –> Keywords –> Organisch alle ’not provided‘ Keywords nach ihrer Zielseite aufgelöst. So lässt sich zumindest feststellen, auf welchen Seiten Besucher über die organische Suche landen. Wer bereits eine eingefahrene Keyword-Struktur auf seiner Webseite besitzt, kann diese Statistik durchaus für SEO-Controlling verwenden. Bei neuen Seiten oder Seiten ohne eindeutiger Keywordausrichtung sind die Informationen allerdings zu vage.

Moritz Pastow

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